Biologische Vielfalt – Hotspot 22 – Südliches Emsland und nördliche Westfälische Bucht

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Landschaftsräume: Achmer Vorland, Amtsvenn und Gildehäuser Venn, Grafschaft Bentheim, Mittleres und Aschendorfer Emstal, Nördliche Westmünsterländer Parklandschaft, Tinner/Staverner Dose

Fläche (km2): 1087,9

Landkreise: Borken, Emsland, Grafschaft Bentheim, Steinfurt

Beschreibung: Der Hotspot umfasst wesentliche Teile des südlichen Emstales, der angrenzenden Sandebenen mit bedeutenden Mooren sowie Teile der westfälischen Bucht. Im Norden wird das Gebiet durch die Tinner Dose begrenzt, die als eines der am Besten erhaltenen Hochmoore Mitteleuropas gilt. Das Gebiet stellt einen Verbreitungsschwerpunkt als Brut-und Nahrungshabitat für Korn- und Wiesenweihe in Niedersachsen dar. Weiterhin hat das Gebiet eine herausragende Bedeutung für Offenland bewohnende Limikolen (z. B. Bekassine, Großer Brachvogel, Rotschenkel) und Kleinvogelarten der Offen- und Halboffenlandschaft. Nach Süden schließt sich, verbunden über das wenig ausgebaute und daher naturnahe Tal der Ems die Grafschaft Bentheim und die nördliche westfälische Bucht an. Diese Teile des Hotspots im Grenzbereich der Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind geprägt durch nährstoffarme Sande in einer ausgedehnten Senke, in der sich wertvolle Kernflächen der alten Heide- und Vennlandschaft noch erhalten haben. Wertgebende Elemente dieser insgesamt waldarmen Agrarlandschaft sind einige für die Norddeutsche Tiefebene besonders charakteristische Moor- und Heidegebiete sowie nährstoffarme Gewässer, Nass- und Feuchtgrünland, Heiden und die Niederungslebensräume von Flachlandbächen und der Ems wie Bruch- und Feuchtwälder oder Niedermoore. Naturräumlich finden zahlreiche wertbestimmende Elemente ihre Fortsetzung jenseits der niederländischen Grenze. Besondere Bedeutung haben z. B. für die Moore und Heiden die Bestände von Ziegenmelker, Heidelerche, Blaukehlchen, Baumfalke, Moorfrosch, Kreuzotter und Schlingnatter, für die Feuchtwiesen und Sümpfe: die Gilde der Feuchtgrünland-Limikolen, z. B. Wiesenpieper, Bekassine, Rohrweihe, Wachtel und Laubfrosch. Die Sandniederung wird durchragt durch die westlichsten Ausläufer des Teutoburger Waldes, welche mit den wertvollen Eichen-Hainbuchenwäldern des Bentheimer Waldes, des Gutsforstes Stovern und des Samerott bedeckt sind.